Mit Kultur Gäste nach Graubünden locken

Howald, ein weitgereister Experte mit beruflichen Stationen in Rom, Kairo und Alexandria, hat bereits in der Valposchiavo, wo er von 2014 bis 2023 Tourismusdirektor war, erfolgreich Kultur als Standortfaktor genutzt und die Region als Ort der Ruhe und Kulinarik positioniert.

Das Projekt graubünden Cultura wird vom gleichnamigen Verein getragen, der sich aus dem Institut für Kulturforschung Graubünden, Graubünden Ferien, der Marke Graubünden und der ZHAW (Forschungsstelle Tourismus und Nachhaltige Entwicklung in Wergenstein) zusammensetzt. Für die ersten vier Jahre steht ein Budget von 3,2 Millionen Franken zur Verfügung. Die Hälfte davon kommt von Kanton und Bund, der Rest muss selbst aufgebracht werden. Das Projekt konzentriert sich auf vier Schwerpunkte: den Aufbau einer nachhaltigen Organisation, die Förderung des Dialogs zwischen Kultur und Tourismus, die Vernetzung der lokalen Akteure und die Entwicklung einer digitalen Plattform für Bündner Kulturangebote.

Howald sieht grosses Potenzial im Kulturtourismus, eine Wachstumsmarkt mit einer interessanten Gästestruktur. Mit unverwechselbaren Kulturerlebnissen könne sich Graubünden von anderen alpinen Destinationen abheben. Statt neue Events zu erfinden, will er bestehende Kulturangebote besser sichtbar machen und und die Akteure in Tourismus und Kultur besser miteinander vernetzen.

Aber es gibt auch Herausforderungen: Die Kulturszene ist stark fragmentiert, Kooperationen sind oft schwierig und die Konkurrenz um Fördergelder gross. Dennoch gibt es Fortschritte, etwa durch die Erhöhung der kantonalen Kulturförderung oder durch erfolgreiche Modelle wie in Arosa, wo Kultur- und Tourismusorganisationen eng zusammenarbeiten. Dort teilen sich die Kulturfachstelle der Gemeinde und diejenige der Tourismusorganisation 100 Stellenprozente zu gleichen Teilen. Zudem ist für beide die gleiche Person zuständig.

graubünden Cultura investiert derzeit viel Energie in den Aufbau eines kultur-touristischen Netzwerks und der Analyse des kulturtouristischen Potenzials der der einzelnen Destinationen.